Hallo, ich bin Anna-Lena Weidemann, Hauptautorin bei Wohnfrage.de und Expertin für Heimwerker-Themen. Heute möchte ich dir zeigen, wie du deinen Wohnraum ohne großen Aufwand verschönern kannst.
Du träumst von einem neuen Fliesenspiegel in der Küche oder modernen Mosaikfliesen im Bad? Die gute Nachricht: Du musst den alten Belag nicht unbedingt entfernen! Die Fliesenrenovierung durch direktes Überkleben spart dir das mühsame Abstemmen der vorhandenen Oberflächen.
Diese moderne Technik bietet zahlreiche Vorteile. Du sparst nicht nur Zeit und Kraft, sondern vermeidest auch Schmutz und Lärm, die beim Entfernen entstehen würden. Zudem reduzierst du die Kosten für Entsorgung und zusätzliches Material erheblich.
In diesem Ratgeber erfährst du Schritt für Schritt, wie das alte Fliesen überkleben funktioniert. Ich erkläre dir, welche Materialien du benötigst, worauf du bei der Vorbereitung achten solltest und wie du ein professionelles Ergebnis erzielst – ganz ohne Handwerker.
Warum Fliesen auf Fliesen kleben?
Eine moderne Renovierungsmethode gewinnt zunehmend an Beliebtheit: das Verlegen neuer Fliesen direkt auf dem bestehenden Fliesenbelag. Diese Technik ermöglicht es, Räume neu zu gestalten, ohne den alten Belag mühsam entfernen zu müssen. Besonders in Badezimmern und Küchen, wo das Abschlagen alter Fliesen mit erheblichem Aufwand verbunden ist, bietet diese Methode zahlreiche Vorteile.
Das Überkleben vorhandener Fliesen ist nicht nur eine zeitsparende Alternative, sondern auch eine kostengünstige Lösung für alle, die ihre Räume modernisieren möchten. Die Technik hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, sodass heute langlebige und optisch ansprechende Ergebnisse erzielt werden können.
„Die größte Überraschung für viele meiner Kunden ist, wie schnell und sauber eine komplette Badezimmerrenovierung durch das Überkleben alter Fliesen ablaufen kann. Was früher Wochen dauerte, ist heute oft in wenigen Tagen erledigt.“
Vorteile gegenüber dem kompletten Fliesenaustausch
Die Vorteile Fliesen überkleben sind vielfältig und überzeugend. An erster Stelle steht die enorme Zeitersparnis – während das Entfernen alter Fliesen Tage in Anspruch nehmen kann, ist das Überkleben deutlich schneller erledigt. Dies führt direkt zum zweiten großen Vorteil: Sie können beim Fliesenwechsel Zeit sparen und gleichzeitig den Wohnkomfort schneller wiederherstellen.
Ein weiterer wesentlicher Pluspunkt ist die Vermeidung von Schmutz und Staub. Das Abschlagen alter Fliesen verursacht erhebliche Verunreinigungen, die sich im ganzen Haus verteilen können. Durch das Überkleben entfällt dieses Problem vollständig.
Auch finanziell lohnt sich diese Methode: Sie können Renovierungskosten reduzieren, da keine Entsorgungsgebühren für alte Fliesen anfallen und weniger Arbeitszeit benötigt wird. Zudem benötigen Sie keine speziellen Werkzeuge zum Entfernen des alten Belags, was die Einstiegshürde für DIY-Projekte deutlich senkt.
Wann sich diese Methode besonders lohnt
Das Fliesen auf Fliesen kleben eignet sich besonders für zeitlich begrenzte Renovierungsprojekte, bei denen schnelle Ergebnisse gewünscht sind. Wenn Sie beispielsweise nur wenige Tage für die Modernisierung Ihres Badezimmers haben, ist diese Methode ideal, um Zeit beim Fliesenwechsel zu sparen.
Auch in Mietwohnungen bietet sich diese Lösung an – natürlich nur mit Erlaubnis des Vermieters. Da keine substanzielle Veränderung am Gebäude vorgenommen wird, ist die Genehmigung oft leichter zu erhalten als bei einem kompletten Austausch.
Besonders sinnvoll ist das Überkleben, wenn die alten Fliesen noch fest sitzen und technisch einwandfrei sind, Ihnen aber optisch nicht mehr gefallen. In solchen Fällen können Sie Renovierungskosten reduzieren und dennoch ein völlig neues Raumgefühl schaffen.
Räume mit hoher Feuchtigkeit wie Badezimmer und Küchen profitieren besonders von dieser Methode. Hier ist das Entfernen alter Fliesen nicht nur besonders aufwendig, sondern birgt auch Risiken für die dahinterliegende Bausubstanz. Durch das Überkleben bleiben bestehende Abdichtungen intakt, was langfristig Feuchteschäden vorbeugen kann.
Voraussetzungen für das Fliesen auf Fliesen kleben
Wer Fliesen auf vorhandene Fliesen kleben möchte, sollte zunächst prüfen, ob die baulichen Gegebenheiten diese Methode überhaupt zulassen. Nicht jeder Altbestand eignet sich als Untergrund für eine neue Fliesenschicht. Eine gründliche Voruntersuchung spart später Zeit, Geld und Nerven, da Probleme frühzeitig erkannt werden können.
Zustand der vorhandenen Fliesen prüfen
Die Tragfähigkeit alter Fliesen ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Um den Fliesenuntergrund zu prüfen, klopfen Sie mit einem Hammerstiel systematisch die vorhandenen Fliesen ab. Hohl klingende Bereiche deuten auf mangelnde Haftung hin und müssen markiert werden.
Lose oder beschädigte Fliesen bieten keinen stabilen Untergrund und müssen entfernt werden. Die entstandenen Lücken füllen Sie mit einem geeigneten Reparaturmörtel aus und gleichen die Fläche an. Auch stark abgenutzte Fliesen mit tiefen Kratzern oder abgeplatzter Glasur können problematisch sein.
Achten Sie zudem auf das Fugenbild: Bröckelnde oder stark verschmutzte Fugen sollten ausgebessert werden, bevor die neue Fliesenschicht aufgebracht wird.
Bauliche Aspekte beachten
Bei der Planung müssen Sie verschiedene bauliche Voraussetzungen für die Fliesenverlegung berücksichtigen. Die zusätzliche Fliesenschicht erhöht den Boden oder verringert den Wandabstand – je nach Fliesenstärke um 6 bis 15 Millimeter.
Der entstehende Höhenunterschied wirkt sich auf angrenzende Räume aus und erzeugt Übergangskanten. Türen müssen eventuell gekürzt werden, damit sie weiterhin ungehindert öffnen und schließen. Bei Badezimmertüren ist besonders auf ausreichenden Schwellenschutz zu achten.
Auch Sanitärobjekte wie Toiletten oder Waschbecken müssen unter Umständen neu justiert oder mit Distanzstücken angepasst werden. Prüfen Sie vorab, ob die Raumhöhe durch die zusätzliche Bodenschicht noch den baurechtlichen Vorgaben entspricht.
Belastbarkeit des Untergrunds
Der bestehende Untergrund muss das zusätzliche Gewicht der neuen Fliesen tragen können. Besonders bei älteren Gebäuden sollten Sie die Tragfähigkeit alter Fliesen und des darunterliegenden Estrichs kritisch bewerten.
Bei Fußbodenheizungen ist Vorsicht geboten: Die zusätzliche Fliesenschicht wirkt isolierend und kann die Wärmeabgabe beeinträchtigen. Lassen Sie im Zweifelsfall einen Fachmann die Statik und Belastbarkeit des Bodens prüfen.
Grenzen der Methode
Trotz aller Vorteile gibt es Situationen, in denen das Fliesen auf Fliesen nicht empfehlenswert ist. Bei starken Beschädigungen oder wenn mehr als 20% der Altfliesen hohl liegen, sollte der komplette Altbelag entfernt werden.
Feuchtigkeitsprobleme im Untergrund müssen vor der Neuverfliesung behoben werden. Andernfalls drohen Schimmelbildung und erneute Ablösungen. In Feuchträumen wie Duschen ist besondere Vorsicht geboten – hier sollte die Abdichtung intakt sein.
Auch wenn bereits mehrere Fliesenschichten übereinander liegen, ist von einer weiteren Schicht abzuraten. Die Gesamtbelastung könnte zu hoch werden und die Haftung nicht mehr gewährleistet sein. In solchen Fällen ist der komplette Rückbau bis zum Untergrund die sicherere Alternative.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
Um alte Fliesen erfolgreich mit neuen zu überkleben, ist eine sorgfältige Vorbereitung und die Verwendung spezieller Materialien und Werkzeuge unerlässlich. Die richtigen Produkte sorgen nicht nur für eine sichere Haftung, sondern auch für ein langfristig zufriedenstellendes Ergebnis. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie daher alle notwendigen Materialien für die Fliesenverlegung zusammenstellen.
Spezielle Fliesenkleber für Fliese auf Fliese
Für das Kleben von Fliesen auf Fliesen benötigen Sie spezielle Klebstoffe, da herkömmliche Fliesenkleber auf glatten Oberflächen nicht ausreichend haften. Hier kommen zwei Arten von Klebern in Frage: kunststoffvergüteter Flexkleber auf Zementbasis oder gebrauchsfertiger Dispersionskleber.
Flexkleber für Fliesen enthält spezielle Kunststoffzusätze, die eine bessere Haftung auf glatten Untergründen wie alten Fliesen ermöglichen. Diese Kleber eignen sich sowohl für Wände als auch für Böden und bieten eine hohe Flexibilität, was Spannungen zwischen alten und neuen Fliesen ausgleicht.
Dispersionskleber hingegen bestehen aus in Wasser gelösten Kunststoffen und sind gebrauchsfertig. Der Vorteil: Sie müssen nicht angemischt werden und härten durch Trocknung aus. Beachten Sie jedoch, dass Dispersionskleber nicht frostbeständig sind und daher nur für Innenbereiche geeignet sind.
Werkzeuge für die professionelle Verarbeitung
Für ein professionelles Ergebnis benötigen Sie hochwertiges Fliesenwerkzeug. Unverzichtbar ist eine Zahnspachtel mit verschiedenen Zahnungen, um den Kleber gleichmäßig aufzutragen. Die Zahnung sollte dabei an die Fliesengröße angepasst sein – größere Fliesen erfordern eine gröbere Zahnung.
Ein Fliesenschneider ist unerlässlich, um die Fliesen passgenau zuzuschneiden. Für präzise Rundschnitte oder Ausschnitte für Steckdosen empfiehlt sich eine Fliesenzange oder ein Winkelschleifer mit Diamantscheibe.
Weitere wichtige Werkzeuge sind eine Wasserwaage für die gerade Ausrichtung, ein Gummihammer zum vorsichtigen Anklopfen der Fliesen sowie ein Fugenbrett für das spätere Verfugen. Ein Maßband und ein Bleistift helfen bei der exakten Planung und Markierung.
Hilfsmittel für ein optimales Ergebnis
Neben den Hauptmaterialien gibt es einige Hilfsmittel, die für ein perfektes Ergebnis sorgen. Ein Haftgrund verbessert die Verbindung zwischen alten Fliesen und neuem Kleber erheblich und sollte vor dem Verkleben aufgetragen werden.
Fliesenkreuze in verschiedenen Größen garantieren gleichmäßige Fugenabstände. Wählen Sie die Größe entsprechend Ihrem gewünschten Fugenbild – üblich sind 2-3 mm für Wandfliesen und 3-5 mm für Bodenfliesen.
Für die Nachbearbeitung benötigen Sie Fugenmörtel, der zur Fliesenart und zum Einsatzbereich passt. In Feuchträumen sollte dieser wasserabweisend sein. Außerdem sind Reinigungsmittel für die Entfernung von Kleberresten und ein Fugenschwamm für die saubere Verfugung wichtig. Elastische Fugenmasse für Ecken und Anschlüsse rundet die Liste der benötigten Materialien ab.
Vorbereitung der alten Fliesen
Der wichtigste Schritt beim Fliesen auf Fliesen kleben ist die korrekte Vorbereitung der vorhandenen Oberfläche. Eine sorgfältige Vorarbeit entscheidet maßgeblich über die Haltbarkeit und Qualität des Endergebnisses. Nur wenn der Fliesenuntergrund optimal vorbereitet wird, können die neuen Fliesen dauerhaft und sicher haften.
Gründliche Reinigung und Entfettung
Bevor du mit dem Verkleben beginnen kannst, muss die Oberfläche absolut sauber und trocken sein. Schmutz, Staub, Farbrückstände sowie Öl- und Fettschichten müssen restlos entfernt werden, da sie die Haftung beeinträchtigen.
Bei Bodenfliesen empfiehlt sich die Verwendung eines Industriesaugers, den du günstig im Baumarkt ausleihen kannst. Für Wandfliesen reicht oft ein fester Besen zum Abbürsten aus. Anschließend ist eine gründliche Reinigung mit einem alkalischen Reiniger oder Anlauger notwendig, um hartnäckige Fett- und Seifenreste zu beseitigen.
Spüle die Fläche nach der Reinigung gründlich mit klarem Wasser ab und trockne sie mit einem sauberen Lappen. Selbst kleinste Fettrückstände können die Haftung des Klebers stark beeinträchtigen, daher ist Gründlichkeit hier besonders wichtig.
Anschleifen für bessere Haftung
Besonders bei glasierten Fliesen ist das mechanische Aufrauen der Oberfläche ein entscheidender Schritt. Durch das Anschleifen wird die glatte Oberfläche aufgeraut, wodurch der Fliesenkleber später besser haften kann.
Verwende dafür Schleifpapier mit mittlerer Körnung (80-120) oder ein Schleifpad. Du musst die Fliesen nicht vollständig abschleifen – ein leichtes Anrauen der Oberfläche reicht aus. Achte darauf, die gesamte Fläche gleichmäßig zu bearbeiten.
Nach dem Schleifen entferne den entstandenen Schleifstaub gründlich mit einem feuchten Tuch oder einem Industriesauger. Dieser Staub würde sonst die Haftung des Klebers beeinträchtigen.
Haftgrund auftragen
Der Haftgrund bildet die entscheidende Brücke zwischen den alten Fliesen und dem neuen Fliesenkleber. Er sorgt für die optimale Verbindung zwischen beiden Schichten und ist daher unverzichtbar beim Fliesen auf Fliesen kleben.
Verwende einen speziellen, mit Quarzsand vergüteten Haftgrund für Fliesen. Dieser wird gleichmäßig mit einer Rolle oder einem breiten Pinsel aufgetragen. Achte darauf, dass du keine Stellen auslässt und die gesamte Fläche deckend behandelst.
„Ein guter Haftgrund ist wie ein Dolmetscher zwischen zwei Materialien, die sonst nicht miteinander kommunizieren könnten.“
Lasse den Haftgrund gemäß den Herstellerangaben vollständig trocknen, bevor du mit dem nächsten Arbeitsschritt beginnst. Die Trocknungszeit beträgt je nach Produkt und Raumklima zwischen 2 und 24 Stunden.
Unebenheiten ausgleichen
Kleinere Unebenheiten, Risse oder beschädigte Fugen müssen vor dem Verlegen der neuen Fliesen ausgeglichen werden. Verwende dafür eine geeignete Spachtelmasse oder einen flexiblen Fliesenausgleich.
Trage die Ausgleichsmasse mit einer Glättkelle auf und lasse sie vollständig trocknen. Bei größeren Unebenheiten kann es nötig sein, mehrere dünne Schichten aufzutragen, wobei jede Schicht komplett durchtrocknen muss.
Fliesen auf Fliesen kleben: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die fachgerechte Verlegung neuer Fliesen auf einem bestehenden Fliesenbelag erfordert eine systematische Vorgehensweise. Mit der richtigen Technik und etwas Geduld können Sie auch als Heimwerker ein professionelles Ergebnis erzielen. Diese ausführliche Anleitung führt Sie durch alle wichtigen Schritte – von der ersten Planung bis zum finalen Verfugen.
Planung und Ausmessen
Bevor Sie mit dem Kleben beginnen, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Vermessen Sie zunächst den Raum präzise und erstellen Sie einen detaillierten Verlegeplan. Berücksichtigen Sie dabei die Raumgeometrie und markieren Sie wichtige Fixpunkte wie Türen, Fenster und Sanitärobjekte.
Ziel ist eine symmetrische Fliesenanordnung, bei der schmale Randstücke vermieden werden. Beginnen Sie die Planung in der Raummitte und arbeiten Sie sich nach außen vor. Als Faustregel gilt: Randstücke sollten mindestens eine halbe Fliesenbreite betragen.
Legen Sie probeweise einige Fliesen aus, um das Fliesenbild zu überprüfen. Berücksichtigen Sie dabei die Fugenbreite, die je nach Fliesenformat zwischen 2 und 5 mm betragen sollte. Markieren Sie wichtige Orientierungslinien mit Kreide oder Laser auf dem Untergrund.
Fliesenkleber anmischen und auftragen
Für das Überkleben alter Fliesen benötigen Sie speziellen Flexkleber. Mischen Sie den Fliesenkleber nach den genauen Herstellerangaben mit sauberem Wasser an. Am einfachsten gelingt dies mit einer Bohrmaschine und einem Rührquirl bei niedriger Drehzahl.
Nach dem ersten Anmischen benötigt der Kleber eine kurze Reifezeit von etwa 3-5 Minuten, damit er optimal mit dem Wasser reagieren kann. Rühren Sie ihn danach nochmals kurz durch, bis eine geschmeidige, klumpenfreie Konsistenz entsteht.
Beim Fliesenkleber auftragen arbeiten Sie am besten in kleinen Abschnitten von maximal einem Quadratmeter. Tragen Sie den Kleber zunächst mit der glatten Seite der Zahntraufel in einer 5-8 mm dicken Schicht auf. Bei Wandfliesen ziehen Sie den Kleber von unten nach oben auf.
Anschließend kämmen Sie den Kleber mit der gezahnten Seite der Traufel vollflächig auf. Die Zahnung der Traufel sollte zur Fliesengröße passen – größere Fliesen erfordern eine tiefere Zahnung. Achten Sie darauf, dass die Kleberstege gleichmäßig und in eine Richtung verlaufen.
Fliesen richtig verlegen
Beginnen Sie das Verlegen an der zuvor festgelegten Startlinie. Setzen Sie die erste Fliese vorsichtig auf den Kleber und drücken Sie sie mit leicht rüttelnden Bewegungen an. Prüfen Sie mit einer Wasserwaage die korrekte Ausrichtung in alle Richtungen.
Platzieren Sie Fliesenkreuze in den Ecken, um gleichmäßige Fugenabstände zu gewährleisten. Klopfen Sie jede Fliese mit einem Gummihammer leicht an, um sie optimal im Klebebett zu verankern. Entfernen Sie sofort überschüssigen Kleber aus den Fugen mit einem feuchten Schwamm.
Für Randstücke und Ausschnitte verwenden Sie einen Fliesenschneider oder eine Nassschneidemaschine. Messen Sie den benötigten Zuschnitt exakt aus und übertragen Sie die Markierung auf die Fliese. Bei komplexeren Ausschnitten, etwa für Rohre, nutzen Sie eine Fliesenzange oder einen Bohrer mit Diamantaufsatz.
Kontrollieren Sie während des gesamten Verlegevorgangs regelmäßig die Ebenheit der Fläche mit einer langen Wasserwaage oder Richtlatte. Unebenheiten lassen sich nur korrigieren, solange der Kleber noch nicht abgebunden hat.
Verfugen der neuen Fliesen
Nach dem Verlegen müssen die Fliesen mindestens 24 Stunden aushärten, bevor Sie mit dem Verfugen beginnen können. Entfernen Sie vorher alle Fliesenkreuze und säubern Sie die Fugen von Kleberresten.
Mischen Sie den Fugenmörtel nach Herstellerangaben an. Für Feuchträume empfiehlt sich flexibler, wasserabweisender Fugenmörtel. Tragen Sie die Fugenmasse mit einem Gummifugbrett diagonal zur Fugenrichtung auf und drücken Sie sie fest in die Fugen ein.
Warten Sie, bis die Fugenmasse leicht angetrocknet ist – erkennbar an einer matten Oberfläche. Dann reinigen Sie die Fliesenoberfläche mit einem leicht feuchten Schwamm. Arbeiten Sie dabei vorsichtig, um die frischen Fugen nicht zu beschädigen oder auszuwaschen.
Für Dehnungsfugen an Wand-Boden-Übergängen, Ecken und Anschlüssen zu anderen Materialien verwenden Sie Sanitärsilikon in passender Farbe. Ziehen Sie die Silikonnaht mit einem in Spülmittelwasser getauchten Finger oder einem speziellen Fugenglätter glatt.
Nach vollständiger Trocknung – in der Regel nach 24 bis 48 Stunden – polieren Sie die Fliesen mit einem trockenen, weichen Tuch, um eventuelle Schleier zu entfernen. Ihre neue Fliesenoberfläche erstrahlt nun in frischem Glanz und ist voll belastbar.
Spezielle Herausforderungen in verschiedenen Räumen
Die besonderen Bedingungen in Bad, Küche und Wohnraum erfordern spezifische Vorgehensweisen beim Fliesen auf Fliesen kleben. Jeder Raum hat seine eigenen Anforderungen an Material, Verarbeitung und Vorbereitung. Mit den richtigen Techniken meistern Sie jedoch alle Herausforderungen problemlos.
Fliesen auf Fliesen im Badezimmer
Das Badezimmer stellt aufgrund der hohen Feuchtigkeit besondere Anforderungen an die Fliesenverlegung. Bevor Sie mit dem Badfliesen verlegen beginnen, müssen Sie alle Sanitärobjekte und Heizkörper, hinter denen Fliesen angebracht werden sollen, demontieren. Dies ermöglicht einen einheitlichen Fliesenspiegel ohne unschöne Ausschnitte. Elemente, die nicht entfernt werden können, sollten Sie sorgfältig mit Abdeckfolie schützen.
Abdichtung und Feuchtigkeitsschutz
Der Feuchtigkeitsschutz Fliesenbad ist entscheidend für die Langlebigkeit Ihrer neuen Fliesenoberfläche. Moderne Abdichtungssysteme bieten zuverlässigen Schutz auch bei der Fliese-auf-Fliese-Methode. Tragen Sie in Nassbereichen wie Dusche und Badewannenumrandung eine spezielle Flüssigabdichtung auf.
Diese bildet nach dem Trocknen eine wasserdichte Membran, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Achten Sie besonders auf die Ecken und Kanten – hier empfiehlt sich zusätzlich die Verwendung von Dichtbändern.
Anschlüsse an Sanitärobjekte
Bei Anschlüssen an Dusche, Badewanne, WC und Waschbecken ist Präzision gefragt. Schneiden Sie die Fliesen exakt zu und lassen Sie einen schmalen Spalt für die Dehnungsfuge. Diese Fuge füllen Sie später mit Sanitärsilikon in passender Farbe.
Besonders wichtig ist die fachgerechte Abdichtung der Übergänge zwischen Fliesen und Sanitärobjekten. Verwenden Sie hier spezielles Sanitärsilikon mit fungiziden Eigenschaften, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Fliesen auf Fliesen in der Küche
In der Küche stehen Sie vor anderen Herausforderungen beim Küchenfliesen erneuern. Besonders im Bereich hinter dem Herd sollten Sie hitzebeständigen Fliesenkleber verwenden. Dieser widersteht auch hohen Temperaturen und sorgt für dauerhafte Haftung.
Berücksichtigen Sie bei der Planung die Höhe der Arbeitsplatten. Die zusätzliche Fliesenschicht erhöht den Wandbelag um einige Millimeter. Prüfen Sie, ob dadurch Anpassungen an Steckdosen oder Schaltern notwendig werden.
Küchenfliesen müssen zudem Fett- und Lebensmittelspritzern standhalten. Wählen Sie daher Fliesen mit glatter, leicht zu reinigender Oberfläche. Für den Fliesenspiegel zwischen Arbeitsplatte und Oberschränken eignen sich besonders Fliesen mit versiegelter Oberfläche, die keine Feuchtigkeit aufnehmen.
Fliesen auf Fliesen im Wohnbereich
Im Wohnbereich haben Sie mehr gestalterische Freiheit, da weniger funktionale Anforderungen bestehen. Hier können Sie großformatige Fliesen verwenden, die einen modernen Look erzeugen und weniger Fugen benötigen.
Achten Sie auf die Raumhöhe – durch die zusätzliche Fliesenschicht kann der Raum optisch niedriger wirken. Helle Farben und glänzende Oberflächen können diesem Effekt entgegenwirken und den Raum größer erscheinen lassen.
Ein Vorteil beim Fliesen im Wohnbereich ist das Fehlen von Sanitärobjekten, was die Verlegung vereinfacht. Dennoch sollten Sie auf saubere Übergänge zu Türrahmen und anderen Bodenbelägen achten. Verwenden Sie hier Übergangsprofile, um Höhenunterschiede elegant auszugleichen.
Umgang mit schwierigen Bereichen
Während gerade Flächen beim Überfliesen relativ einfach zu bewältigen sind, erfordern Ecken, Anschlüsse und Ausschnitte besondere Aufmerksamkeit und Technik. Diese Bereiche entscheiden oft über die Professionalität des Gesamtergebnisses. Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Übung lassen sich jedoch auch diese Herausforderungen meistern.
Ecken und Kanten sauber verarbeiten
Bei der Verarbeitung von Fliesenecken stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Für Außenecken eignet sich der Gehrungsschnitt, bei dem Sie die Fliesen im 45-Grad-Winkel zuschneiden und aneinanderfügen. Dies erfordert Präzision, sorgt aber für ein elegantes Erscheinungsbild.
Alternativ können Sie spezielle Eckprofile aus Aluminium oder Kunststoff verwenden. Diese schützen nicht nur die empfindlichen Fliesenkanten vor Beschädigungen, sondern verleihen dem Übergang auch eine saubere Optik. Für Innenecken empfiehlt sich eine überlappende Verlegung, wobei eine Fliese bis zur Wand reicht und die andere daran anstößt.
Randfliesen mit geraden Kanten schneiden Sie am besten mit einem Fliesenschneider. Ritzen Sie dafür die Fliese auf der Glasurseite ein und brechen Sie sie dann an der markierten Linie. Geübte Heimwerker können für gerade Schnitte auch eine Flex mit Diamantscheibe verwenden.
Anschlüsse an Türen und Fenster
Die Gestaltung von Fliesenübergängen an Türen und Fenstern erfordert besondere Sorgfalt. Hier müssen Sie nicht nur auf eine saubere Optik achten, sondern auch auf die korrekte Höhenanpassung. Bei Türübergängen sollten Sie spezielle Übergangsprofile verwenden, die den Höhenunterschied zwischen verschiedenen Bodenbelägen ausgleichen.
Achten Sie darauf, dass die Fliesen nicht direkt bis zum Fensterrahmen reichen. Lassen Sie einen kleinen Abstand, den Sie mit elastischer Fugenmasse ausfüllen. Dies verhindert Spannungsrisse, die durch Temperaturschwankungen entstehen können.
Für einen professionellen Abschluss eignen sich Aluminium- oder Kunststoffprofile, die den Übergang sauber gestalten und gleichzeitig vor Beschädigungen schützen. Bei Fenstern in Nassbereichen ist zudem eine fachgerechte Abdichtung unerlässlich, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Rohrdurchführungen und Ausschnitte
Das Erstellen von Fliesenausschnitten für Rohre und Armaturen gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben beim Fliesen. Für runde Aussparungen verwenden Sie am besten eine Fliesenlochzange, auch Papageienschnabel genannt. Damit knabbern Sie die Aussparung Stück für Stück heraus.
Für größere Löcher eignet sich ein Fliesenlochbohrer, der mit Wasser gekühlt werden sollte, um Überhitzung zu vermeiden. Markieren Sie den Ausschnitt zunächst präzise mit einem wasserfesten Stift auf der Fliese. Messen Sie dazu den Abstand vom Rand der bereits verlegten Fliesen bis zum Mittelpunkt des Rohrs.
Bei komplexeren Ausschnitten, etwa für Eckventile oder Abflüsse, kombinieren Sie mehrere kleine Bohrungen und verbinden diese anschließend vorsichtig mit einer Fliesenzange. Schleifen Sie die Schnittkanten nach dem Ausschneiden mit Schleifpapier glatt, um Verletzungen zu vermeiden und einen sauberen Übergang zu gewährleisten.
Tipps für verschiedene Fliesenarten
Verschiedene Fliesenarten erfordern unterschiedliche Herangehensweisen beim Verlegen auf bestehenden Fliesen. Je nach Material, Größe und Beschaffenheit müssen Sie spezielle Techniken anwenden und auf bestimmte Eigenschaften achten. Mit den richtigen Tipps gelingt das Überfliesen auch bei anspruchsvollen Fliesentypen problemlos.
Keramikfliesen auf alten Fliesen
Keramikfliesen sind besonders beliebt für das Verlegen auf vorhandenen Fliesen. Glasierte Keramikfliesen bieten eine wasserabweisende Oberfläche, die sich ideal für Feuchträume eignet. Unglasierte Varianten überzeugen durch ihre natürliche Optik und Rutschfestigkeit.
Beim Keramikfliesen verlegen auf altem Untergrund sollten Sie auf einen flexiblen Fliesenkleber setzen, der Spannungen zwischen den Fliesenschichten ausgleicht. Die Fugenbreite sollte mindestens 2-3 mm betragen, um Bewegungen aufzunehmen. Feinsteinzeug, eine besonders harte Keramikfliesenart, eignet sich hervorragend für stark beanspruchte Bereiche.
Achten Sie darauf, dass die Stege auf der Rückseite der neuen Fliesen quer zu denen der alten Fliesen verlaufen. Dies verbessert die Haftung und verhindert Hohlräume.
Natursteinfliesen auf vorhandenen Fliesen
Natursteinfliesen auf Fliesen zu verlegen erfordert besondere Sorgfalt. Diese Fliesen sind schwerer als Keramikfliesen, weshalb der Untergrund besonders tragfähig sein muss. Verwenden Sie ausschließlich spezielle Natursteinkleber, die keine Verfärbungen verursachen können.
Marmor, Granit oder Schiefer reagieren empfindlich auf falsche Behandlung. Achten Sie auf ausreichende Trocknungszeiten und imprägnieren Sie die Oberfläche nach dem Verlegen. Bei porösen Natursteinen ist eine vorherige Rückseiten-Versiegelung ratsam, um Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern.
Die Fugenbreite sollte bei Naturstein mindestens 3 mm betragen, um thermische Ausdehnungen auszugleichen. Verwenden Sie nur natursteingeeignete Fugenmassen, die keine Flecken verursachen.
Mosaik und Kleinformate
Mosaikfliesen anbringen auf alten Fliesen schafft reizvolle Gestaltungsmöglichkeiten. Die kleinen, meist auf Netzen verklebten Fliesen lassen sich gut an Rundungen anpassen und eignen sich hervorragend für kreative Akzente.
Drücken Sie die Mosaikmatten von innen nach außen in das Kleberbett ein, damit das rückseitige Netz gespannt wird. So entsteht ein gleichmäßiger Fugenabstand. Bei Kleinformaten ist eine besonders gründliche Untergrundvorbereitung wichtig, da Unebenheiten deutlicher sichtbar werden als bei großen Fliesen.
Farbige Fugenmörtel können bei Mosaiken besondere Effekte erzielen. Für Feuchträume empfehlen sich epoxidharzbasierte Fugenmassen, die besonders wasserdicht und schimmelresistent sind.
Fliesenart | Besonderheiten beim Kleben | Empfohlener Kleber | Fugenbreite |
---|---|---|---|
Keramikfliesen | Stege quer zum Untergrund verlegen | Flexibler Fliesenkleber | 2-3 mm |
Naturstein | Rückseiten-Versiegelung bei porösen Steinen | Spezieller Natursteinkleber | 3-5 mm |
Mosaik | Von innen nach außen andrücken | Weißer Flexkleber | 1-2 mm |
Großformate | Beidseitig Kleber auftragen | Hochflexibler Dünnbettmörtel | 3-4 mm |
Alternativen zum Fliesen auf Fliesen kleben
Neben dem kompletten Überkleben von Fliesen existieren zeitsparende und kostengünstige Methoden, um Ihren gefliesten Flächen ein frisches Aussehen zu verleihen. Diese Alternativen zur Fliesenerneuerung sind besonders attraktiv, wenn Sie nur ein temporäres Update wünschen oder ein begrenztes Budget haben.
Moderne Lösungen ermöglichen es, alte Fliesen ohne großen Aufwand zu verwandeln. Dabei müssen Sie weder Staub noch Lärm in Kauf nehmen, wie es bei einer kompletten Renovierung der Fall wäre.
Fliesenfarbe und Fliesenlack
Das Fliesen streichen ist eine der beliebtesten Alternativen, um alten Fliesen neues Leben einzuhauchen. Spezielle Fliesenfarben und -lacke wurden entwickelt, um auf glatten Oberflächen zu haften und Feuchtigkeit zu widerstehen.
Vor dem Streichen ist eine gründliche Reinigung unerlässlich. Entfernen Sie Fett, Seifenreste und Kalk vollständig. Anschließend sollten Sie die Oberfläche leicht anschleifen, um die Haftung zu verbessern.
Hochwertige Fliesenlacke benötigen oft eine spezielle Grundierung. Einige moderne Produkte kombinieren jedoch Grundierung und Farbe, was den Prozess vereinfacht. Für Nassbereiche wie Duschen empfehlen sich zweikomponentige Systeme, die besonders widerstandsfähig sind.
Die Anwendung erfolgt meist mit Rolle oder Pinsel. Für ein gleichmäßiges Ergebnis sind zwei bis drei dünne Schichten besser als eine dicke. Zwischen den Schichten sollte die angegebene Trocknungszeit eingehalten werden.
Fliesenaufkleber und Dekorfolien
Fliesenaufkleber anbringen ist die wohl schnellste Methode, um Fliesen optisch zu verändern. Diese selbstklebenden Folien gibt es in zahlreichen Designs – von klassischen Mustern bis hin zu modernen 3D-Effekten.
Vor der Anbringung müssen die Fliesen absolut sauber und trocken sein. Entfernen Sie alle Rückstände von Reinigungsmitteln, da diese die Haftung beeinträchtigen können.
Die meisten Aufkleber werden einfach von der Trägerfolie abgezogen und auf die Fliese geklebt. Mit einem Rakel oder einer Plastikkarte können Sie Luftblasen ausstreichen. Achten Sie beim Kauf auf wasserfeste Qualität, besonders für Küche und Bad.
Dekorfolien sind größere Bahnen, die mehrere Fliesen gleichzeitig abdecken können. Sie eignen sich hervorragend für großflächige Veränderungen und kaschieren Fugen nahezu vollständig.
Alternative | Kosten pro m² | Haltbarkeit | Aufwand | Eignung für Nassbereiche |
---|---|---|---|---|
Fliesenfarbe | 15-30 € | 3-5 Jahre | Mittel | Gut (mit Spezialfarbe) |
Fliesenlack | 20-40 € | 5-8 Jahre | Mittel | Sehr gut |
Fliesenaufkleber | 25-50 € | 2-4 Jahre | Gering | Bedingt |
Dekorfolien | 30-60 € | 3-5 Jahre | Gering | Bedingt |
Beide Alternativen – Streichen und Bekleben – haben ihre Grenzen. In stark beanspruchten Bereichen oder bei dauerhafter intensiver Wasserbelastung können sie weniger langlebig sein als neue Fliesen. Für eine temporäre Auffrischung oder in weniger beanspruchten Bereichen bieten sie jedoch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Selbst machen oder Profi beauftragen?
Wenn es um das Projekt „Fliesen auf Fliesen kleben“ geht, stehen viele Heimwerker vor der grundlegenden Frage: Selbst machen oder einen Profi beauftragen? Diese Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Budget, handwerkliche Fähigkeiten und der Umfang des Projekts.
Kostenvergleich DIY vs. Handwerker
Der finanzielle Aspekt spielt bei der Entscheidungsfindung oft eine zentrale Rolle. Bei der DIY-Variante fallen hauptsächlich Materialkosten an: Fliesenkleber, Fugen, Werkzeuge und natürlich die Fliesen selbst. Ein komplettes Basis-Set an Werkzeugen kostet zwischen 100 und 200 Euro, kann aber bei weiteren Projekten wiederverwendet werden.
Die Fliesenleger Kosten liegen dagegen je nach Region zwischen 40 und 70 Euro pro Stunde. Für einen durchschnittlichen Badezimmerboden (etwa 6-8 m²) müssen Sie mit Arbeitskosten von 500 bis 800 Euro rechnen. Durch Eigenleistung können Sie also erheblich sparen, investieren dafür aber mehr Zeit und tragen das Risiko möglicher Fehler.
Wann sich professionelle Hilfe lohnt
Trotz der höheren Kosten gibt es Situationen, in denen ein Handwerker für Fliesenarbeiten die bessere Wahl ist. Bei komplexen Raumgeometrien mit vielen Ecken und Winkeln bringt die Erfahrung eines Profis deutliche Vorteile. Auch wenn Sie großformatige Fliesen verlegen möchten, die schwer zu handhaben sind, ist fachmännische Unterstützung ratsam.
Besonders in Nassbereichen wie Duschen, wo eine zuverlässige Abdichtung entscheidend ist, sollten Sie einen Fachmann beauftragen. Profis verfügen zudem über Spezialwerkzeuge wie Fliesenschneider oder Diamantbohrer, die präzise Ausschnitte ermöglichen. Nicht zu vergessen: Ein seriöser Fliesenleger gibt eine Garantie auf seine Arbeit – ein Sicherheitsnetz, das beim DIY-Projekt fehlt.
Probleme vermeiden und beheben
Wer Fliesen auf Fliesen kleben möchte, sollte sich mit möglichen Problemen und deren Lösungen vertraut machen. Selbst erfahrene Heimwerker stoßen bei dieser Technik auf Herausforderungen. Mit dem richtigen Wissen können Sie jedoch typische Fliesenfehler vermeiden und bei Bedarf beheben.
Häufige Fehler beim Fliesen auf Fliesen kleben
Ein klassischer Fehler ist die unzureichende Vorbereitung des Untergrunds. Alte Fliesen müssen gründlich gereinigt und angeraut werden, damit der neue Kleber optimal haftet. Vernachlässigen Sie diesen Schritt, lösen sich die neuen Fliesen oft schon nach kurzer Zeit.
Die Wahl des falschen Fliesenklebers führt ebenfalls zu Problemen beim Fliesen verlegen. Nicht jeder Kleber eignet sich für das Überkleben vorhandener Fliesen. Achten Sie auf Produkte, die speziell für „Fliese auf Fliese“ ausgewiesen sind.
Zu hastiges Arbeiten ist ein weiterer häufiger Fehler. Wenn Sie zu viele Fliesen gleichzeitig verlegen wollen, trocknet der Kleber an, bevor Sie alle Fliesen positioniert haben. Dies führt zu schlechter Haftung und ungleichmäßigen Fugen.
Das Vernachlässigen von Dehnungsfugen kann später zu Rissbildungen führen. Diese wichtigen Fugen nehmen Spannungen auf, die durch Temperaturunterschiede entstehen. Besonders in Räumen mit Fußbodenheizung sind sie unverzichtbar.
Lösungen für typische Schwierigkeiten
Bei Haftungsproblemen hilft oft ein spezieller Haftgrund, der vor dem Kleben aufgetragen wird. Er verbessert die Verbindung zwischen alten Fliesen und neuem Kleber erheblich. Für besonders glatte Untergründe gibt es Quarzgrund, der zusätzliche Rauheit schafft.
Lufteinschlüsse unter den Fliesen lassen sich durch die richtige Klebetechnik vermeiden. Tragen Sie den Kleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Fliesenrückseite auf (Buttering-Floating-Methode). Klopfen Sie jede Fliese mit einem Gummihammer leicht an, um Luft zu verdrängen.
Bei Höhenunterschieden zwischen alten und neuen Fliesen können spezielle Übergangsprofile helfen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und Materialien, passend zu Ihrem Fliesendesign.
Für die Fliesenreparatur einzelner beschädigter Fliesen benötigen Sie nicht gleich einen kompletten Neuanfang. Mit einem Fliesenschneider können Sie gezielt die defekte Fliese entfernen und durch eine neue ersetzen.
Problem | Ursache | Lösung | Vorbeugung |
---|---|---|---|
Fliesen lösen sich | Unzureichende Untergrundvorbereitung | Fliesen entfernen, Untergrund anrauen, neu verlegen | Gründliches Anschleifen und Reinigen |
Ungleichmäßige Fugen | Falsche Fliesenkreuze oder Verrutschen | Neu verfugen oder bei starken Abweichungen neu verlegen | Ausreichend Fliesenkreuze verwenden |
Hohlklang | Lufteinschlüsse unter den Fliesen | Bei einzelnen Fliesen: Injektion von Flüssigkleber | Buttering-Floating-Methode anwenden |
Rissbildung in Fugen | Fehlende Dehnungsfugen | Elastische Fugenmasse in Randbereichen einbringen | Dehnungsfugen von Anfang an einplanen |
Achten Sie stets darauf, dass Fliesenkleber und Fugenmörtel aufeinander abgestimmt sind. Die Produkte sollten für den gleichen Anwendungsbereich und Fliesentyp geeignet sein. So vermeiden Sie Kompatibilitätsprobleme und erzielen ein dauerhaft schönes Ergebnis.
Fazit
Das Fliesen auf Fliesen kleben bietet eine praktische Lösung für die Modernisierung von Wohnräumen ohne aufwendige Abrissarbeiten. Wie unsere Zusammenstellung zeigt, punktet diese Methode der Fliesenrenovierung besonders durch Zeit- und Kostenersparnis.
Die Voraussetzungen sind überschaubar: Die alten Fliesen müssen fest sitzen und die Raumhöhe muss die zusätzliche Fliesenschicht erlauben. Mit der richtigen Vorbereitung – gründliche Reinigung, Anschleifen und Haftgrund – steht einer erfolgreichen Fliesensanierung nichts im Weg.
Zahlreiche Fliesen auf Fliesen Erfahrungen bestätigen, dass bei sorgfältiger Ausführung ein professionelles Ergebnis erzielt werden kann. Ob im Bad, in der Küche oder im Wohnbereich – die neue Fliesenoberfläche kann viele Jahre halten und den Raum komplett verwandeln.
Ein weiterer Pluspunkt: Diese Renovierungsmethode ist nachhaltig, da keine Bauabfälle durch das Entfernen alter Fliesen entstehen. Mit den passenden Materialien und unserer Anleitung können Sie Ihr Fliesenprojekt selbst in Angriff nehmen und Ihren Wohnraum kostengünstig neu gestalten.
Wer sich unsicher ist, kann für einzelne Arbeitsschritte professionelle Hilfe hinzuziehen. Die Investition in qualitativ hochwertige Materialien zahlt sich bei der Fliesenrenovierung langfristig aus und sorgt für ein dauerhaft schönes Ergebnis.